Gute Orientierung im Dschungel der Henker, korrupten Militärs, machtgierigen Parteipolitiker und korrupten Minister in Simbabwes jüngeren Geschichte gab gestern Abend Christoph Marx. Bei der Vorstellung seiner Biografie über Robert Mugabe nahm er uns dann auch jede Illusion über den „Oppositionspolitiker“ Emmerson Mnangagwa, genannt das „Krokodil“, der sich (auch dem Westen gegenüber) gerne im Gewand des Pragmatikers und Reformers darstellt.
„Es wäre ein Fehler, in diesem Putsch eine Chance für einen demokratischen Wandel zu sehen, für einen Neuanfang oder für eine wirtschaftliche Erholung. Denn Mnangagwa und Chiwenga sind Gewalttäter ersten Ranges, langjährige Weggefährten des Diktators, den sie nun offenbar kaltstellen wollen, um seine Nachfolge anzutreten.
Mnangagwa war lange als Minister für den Geheimdienst und als langjähriger Justizminister für den Abbau des Rechsstaats, für Folter und Willkürherrschaft verantwortlich. Die Machtkämpfe in der Regierungspartei ZANU-PF verliefen wie bei der Mafia: der mit den geringsten Skrupeln, dem größten Geschick und der Bereitschaft zur Gewalt bleibt als Sieger übrig. Das war Emmerson Mnangagwa, in dem man darum alles andere als einen Hoffnungsträger für eine Besserung der Lage im Land sehen sollte.“ (Christoph Marx, Cicero)
Ein simbabwischer Kommentator schrieb zurecht auf Twitter: „Mugabe wird von dem Monster gefressen, das er selbst schuf.“
Alles unbedingt nachzulesen in Christoph Marx, „Mugabe – ein afrikanischer Tyrann„, Beck Verlag, € 18,00.
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