„Seit Jahrzehnten engagieren sie sich auch weit über ihre Buchhandlung Proust Wörter + Töne hinaus für die Literatur in Essen und im gesamten Ruhrgebiet. Sie führen zahlreiche literarische Veranstaltungen und Festivals durch, bringen Literatur in den öffentlichen Raum (das „literarische Parkhaus“ in Essen), kooperieren ruhrgebietsweit mit verschiedenen literarischen Partnern und engagieren sich im Netzwerk literaturgebiet.ruhr, das sie mitbegründeten. Beate Scherzer ist zudem als Literaturkritikerin im Deutschlandfunk und als Jurymitglied beim Deutschen Buchpreis bekannt.“

Literaturbüro Ruhr

Wir bedanken uns herzlich beim Regionalverband Ruhr und dem Literaturbüro Ruhr für die Verleihung des Ehrenpreises des „Literaturpreis Ruhr“, bei Peter Grossmann vom ARD-Morgenmagazin für die kurzweilige Führung durch den Abend, bei dem Künstler Peter Schloss für die wunderbare Gestaltung des Preises und bei unserem Freund Claus Leggewie für die in der Tat warmherzige und sehr persönliche Laudatio! Wir sind überwältigt von diesem schönen Abend im Ruhrfestspielhaus mit den beiden glücklichen Preisträgerinnen Mithu Sanyal und Esra Canpalat, den wir noch einmal ganz herzlich gratulieren! Liebe Sarah: und dass wir gemeinsam mit dir auf der Bühne stehen durften, war doch der Hammer, oder? Diesmal warst du mit „Nach vorn, nach Süden“ bereits auf der Shortlist, mit deinem nächsten oder übernächsten Roman erhälst du vielleicht den Förder- oder gar den Hauptpreis?
Wir drücken feste die Daumen!

Foto © Anna-Lisa Konrad

 

Foto © Anna-Lisa Konrad

 

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Literaturpreis Ruhr 2021: Alle Preisträger*innen

Claus Leggewie: Die Laudatio zum Ehrenpreis

Foto © Anna-Lisa Konrad

Die Dankesrede von Beate Scherzer und Peter Kolling

„Den Ehrenpreis eines Literaturpreises zu erhalten, kann für die, die selbst sich nie der Mühsal des literarischen Schreibens ausgesetzt haben, aber diesen Preis erhalten, laut Robert Gernhardt

„zur Gefährdung ihrer erprobten Umgangssprache führen, denn im Bemühen, sich der großen Ehre wenigstens im Nachhinein als würdig zu erweisen, zeigt man sich – als Folge einer gewissen Streß-Situation – schon der Formulierung des Dankes nicht gewachsen“.

Und wir fügen mit Herrn Gernhardt daher hinzu: „Herzlichen Dank für einen Preis, über den wir uns mehr freuen, als es die Sprache zulässt!“

Wir beide, Beate Scherzer und Peter Kolling, werden heute Abend überraschend mit dem Ehrenpreis des Literaturpreises Ruhr geehrt, – möglicherweise auch deshalb, weil diejenigen, denen der Preis eigentlich zusteht, gar nicht auf diese Bühne passen; wir nehmen diesen Ehrenpreis mit großem Dank entgegen, stellvertretend für jene, ohne deren praktische Arbeit oder ihr fortwährendes Engagement für Literatur, wir heute Abend gar nicht hier stünden.

Dieser Preis geht also auch

  • an den Innenarchitekten und schnell liebgewonnenen Freund Ekki Schröer, der mit Proust den Ort erst geschaffen hat, an dem wir uns seit 16 Jahren so wohl fühlen – und mit uns ganz offensichtlich auch viele andere Menschen

  • an Marc Strecker und sein Team, den wir mit unseren beinahe täglich neuen Wünschen bezüglich unseres Internet-Auftritts quälen, und der das Bild von Proust nach Außen wesentlich mitprägt

  • an die vielen, besonders die kleinen und kleinsten unabhängigen Verlage – von Wagenbach und Dörlemann bis zum Elfenbein Verlag -, die literarische Schätze für uns heben, die sonst nicht zu finden wären und mit deren Büchern und Autoren wir uns schmücken dürfen

  • an die Autorinnen und Autoren, die Proust zu Lesungen und Gesprächen besuchen, Musiker:innen zu Konzerten, Künstler:innen zu Ausstellungen; ob von nah oder fern, ob Debütant:in oder Nobelpreisträger:in, ob umstritten oder gefeiert

  • an unsere Kooperationspartner, ohne deren Rat, Engagement und Geduld wir ein attraktives Veranstaltungsprogramm nicht organisieren könnten: ob – stellvertretend für alle anderen – das Kulturwissenschaftliche Institut oder die Alte Synagoge, ob Literatürk oder Exile e.V., ob Ruhrtriennale oder Lichtburg, ob Deutsch-Französisches Kulturzentrum oder Deutschlandfunk Kultur.

    Und ganz besonders: Dank an die Literarische Gesellschaft Ruhr e.V. und an Norbert Wehr mit seiner Literaturzeitschrift Schreibheft!

  • an großzügige Förderer wie die Alfred und Cläre Pott-Stiftung, die Vollmergruppe oder die E.ON-Stiftung für ihre Unterstützung vieler großer und kleiner Literaturprojekte der Literarischen Gesellschaft.

  • an unsere Kundschaft, die uns seit Jahren und Jahrzehnten die Treue hält oder die uns gerade erst neu entdeckt hat, die uns unterstützt und kritisiert, die uns Kuchen backt und Fehler verzeiht, die uns über Krisen hinweg trägt, und uns auf Lob und Zuwendung bettet.

  • und am Ende oder auch allererst mit einem besonders großen Dank an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von der ersten Stunde bis zum jetzigen Team von Proust – Sarah Jäger, Vina Skiebe und Georg Drossas -, die motiviert und engagiert in all‘ den Jahren die Buchhandlung zu dem gemacht haben, was sie heute ist, und die von Ihnen, liebe Jury, heute ausgezeichnet wird:

    ein kleines Fleckchen Kultur in der Ruhrgebiets-Landschaft, das manchmal auch ein wenig über deren Grenzen hinaus wahrgenommen wird – dank der vereinten Anstrengung aller Genannter! – und bei denen wir uns jetzt noch einmal herzlich bedanken möchten.“