Ida Hegazi Høyer
Am Tag nach dem Ende der Frankfurter Buchmesse war die norwegische Schriftstellerin Ida Hegazi Høyer zu Besuch bei Proust. Auf Einladung der Literarischen Gesellschaft Ruhr e.V. stellte sie ihren Roman „TROST“ vor. Die Moderation hatte der Skandinavist Dr. Thomas Fechner-Smarsly übernommen, der das genauso sachkundig und zugewandt tat, wie bei dem Abend über das Literaturland Norwegen drei Wochen vorher.
Die Autorin las kurz in ihrer Sprache aus dem Roman, Beate Scherzer einige Ausschnitte aus der deutschen Ausgabe; und nicht zuletzt die Frage, ob dieser Roman über drei Begegnungen zwischen Anonymität und Begehren statt „Trost“ nicht besser „Liebe“ oder „Begehren“ heißen solle, wurde heftig diskutiert.
Beate Scherzer, Ida Hegazi Høyer und Thomas Fechner-Smarsly
Eine Woche später waren der Franfurter Germanist Roland Borgards und die Kölner Historikerin Gudrun Gersmann zum Thema „Natur schreiben. Zur literarischen Konjunktur eines Genres“ zu Gast, eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Kulturwissenschaftlichen Institut (KWI) und dem Arbeitskreis Mensch und Tier im Ruhrgebiet.
Friedrich Jäger (KWI), Beate Scherzer und Roland Borgards
In der lebhaften, von der Kölner Neuzeithistorikerin Gudrun Gersmann moderierten Veranstaltung standen drei Fragen Roland Borgards‘ im Mittelpunkt. Erstens: Bieten die neuen literarischen und kulturwissenschaftlichen Strömungen etwas grundsätzlich Neues, oder knüpfen sie an ältere Vorbilder und Traditionen des 19. und 20. Jahrhunderts an und führen diese unter neuen Vorzeichen fort? Zweitens: Welche politischen Implikationen, Absichten und Programmatiken verbinden sich mit ihnen? Sind sie eher Resultat und kultureller Ausdruck eines politischen Eskapismus oder deutet sich in ihnen die Entstehung eines neuen ökologischen Bewusstseins an, das über Potentiale politischer Veränderung verfügt? Und schließlich drittens: Worin bestehen im Spannungsfeld zwischen Tragödie und Komödie, zwischen Beschreiben und Erzählen die möglichen literarischen Darstellungs- und Gattungsformen des neuen „Nature Writing“?
Das gesamte Veranstaltungsprogramm zu „Mensch und Tier im Ruhrgebiet“ bis Ende 2020 finden Sie hier.
Adrian Lobe und Ingrid Brodnig
“Schöne neue Online-Welt: Bequemlichkeit mit Nebenwirkungen” – das war das Thema der letzten LESART-Diskussion, einer gemeinsamen Veranstaltung von Deutschlandfunk Kultur, der Buchhandlung Proust, dem Schauspiel Essen und der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Auf dem Podium saßen diesmal die österreichische Journalistin Ingrid Brodnig mit ihrem neuen Buch: „Übermacht im Netz. Warum wir für ein gerechtes Internet kämpfen müssen“. (Brandstätter Verlag 2019) und Adrian Lobe, Buchautor und freier Journalist, mit seinem Buch: „Speichern und Strafen. Die Gesellschaft im Datengefängnis“. (C.H.Beck 2019). Am Samstag kann die spannende Diskussion um 11.05 Uhr im Deutschlandfunk Kultur nachgehört werden!
Und: Lesen, lesen, lesen.
Wir bedanken uns herzlich bei unseren Gästen und Partnern!
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