Zwei spannende Bücher zur aktuellen Ruhrgebietsentwicklung sind erschienen:
Der postindustrielle Strukturwandel ist vielfach gescheitert, die Defizite nach gigantischem Arbeitsplatzabbau bei Kohle und Stahl sind fundamental, schreibt Ingrid Krau in ihrem Buch „Verlöschendes Industriezeitalter“ (Wallstein, 14,90 €) und fragt, wie es nun im Ruhrgebiet weitergehen kann. Eins ist definitiv klar: ohne institutionelle Einbindung der Bürger – siehe Leggewie: „Die Konsultative“ – droht das Ruhrgebiet zum Hinterhof der Republik zu werden.
Wie lassen sich Industrie-, Agrar- und Wohnraum bedarfsgerecht entwickeln, wie ungenutzte Flächen effektiv nutzen? Wie kann die Infrastruktur entlastet, wie die Lärm- und Luftbelastung reduziert werden? Das Buch „Raumstrategien Ruhr 2035+“ (Kettler, 39,90 €) liefert anhand von Fachbeiträgen, Fallbeispielen, Statistiken und Grafiken zahlreiche Strategien und Lösungsansätze für eine zukunftsorientierte Entwicklung des Ruhrgebietes in den Bereichen Wohnen, Wirtschaft, Energie, Infrastruktur, Erziehung und Bildung. In diesem ansonsten sehr informativen Buch bleibt die Frage der aktiven Einbeziehung der jeweils betroffenen Menschen  alledings leider unterbelichtet.