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LESART:

„Vom Frauenhass zum Feminizid – was tun gegen männliche Gewalt?“

 

Auf dem Podium:

•  Christina Clemm, Rechtsanwältin für Straf-und Familienrecht in Berlin mit ihrem neuen Buch „Gegen Frauenhass“ (Hanser Berlin 2023)

•  Asha Hedayati, ebenfalls Rechtsanwältin im Bereich des Familienrechts, mit ihrem Buch „Die stille Gewalt -Wie der Staat Frauen alleinlässt“ (Rowohlt 2023)

•  Jens Dirksen, Kulturchef der WAZ

•  Moderation: Christian Rabhansl, Deutschlandfunk Kultur

 

„Alle, wirklich alle Frauen können betroffen sein. Und alle, wirklich alle Männer können Täter sein.“

Lisa M. trifft Mirko im Studium. Sie verlieben sich, streiten kaum. Dann wird sie schwanger, sie ziehen zu seiner Mutter, haben bald drei Kinder. Eine Familie wie im Bilderbuch, wäre da nicht seine Wut. Anfangs muss Lisa die Hämatome noch verstecken, mit der Zeit wird er zielsicherer. Sie versucht zu fliehen, doch vergeblich.
Christina Clemm ist Strafverteidigerin, sie hat hunderte Opfer geschlechtsspezifischer Gewalt vertreten. Und sie ist wütend – weil in Deutschland jeden dritten Tag eine Frau von ihrem (Ex-)Partner umgebracht wird. Weil Frauen beim Arzt, in der Arbeit und auf offener Straße Gewalt erleben und niemand etwas dagegen tut. Warum nicht? Ist es Unkenntnis, Hilflosigkeit, Desinteresse? Oder liegt dem Ganzen ein tief verwurzelter Frauenhass zugrunde? Christina Clemm führt uns durch die Spirale patriarchaler Gewalt und zeigt, was getan werden muss.

Christina Clemm, geboren 1967, ist Rechtsanwältin für Straf-und Familienrecht in Berlin. Seit fast dreißig Jahren vertritt sie Opfer geschlechtsspezifischer und rassistisch motivierter Gewalt. Zuletzt erschien von ihr das Buch „Akteneinsicht – Geschichten von Frauen und Gewalt“ (2020).

 

Gewalt gegen Frauen ist eines der drängendsten Probleme unserer Zeit, sie hat sich in den letzten Jahren noch einmal deutlich verschärft. Asha Hedayati, Anwältin für Familienrecht, beschreibt in ihrem Buch, wie der Staat die betroffenen Frauen alleinlässt, und zeigt auf, was sich ändern muss, damit die zuständigen Institutionen wirklich den Schutz bieten, den sie leisten sollten. Die Autorin macht immer wieder die Erfahrung, dass die staatlichen Strukturen Frauen nicht nur unzureichend vor Gewalt schützen, sondern sogar selbst Teil eines gewaltvollen Systems sind. Partnerschaftsgewalt ist wie ein blinder Fleck bei Familiengerichten, Polizei und Jugendämtern, in Sorge- und Umgangsrechtsverfahren. Dabei ist jede vierte Frau ist einmal in ihrem Leben von Gewalt in ihrer Partnerschaft betroffen; mit großer Sicherheit haben wir alle im Bekannten- und Freundeskreis sowohl Betroffene als auch Täter.

Asha Hedayati, geboren 1984 in Teheran. Als Rechtsanwältin arbeitet sie seit fast 10 Jahren im Bereich des Familienrechts und vertritt dabei schwerpunktmäßig gewaltbetroffene Frauen in Trennungs-, Scheidungs- und Gewaltschutzverfahren. Neben der Arbeit als Anwältin bildet sie Sozialarbeiter*innen von Frauenhäusern und Frauenberatungsstellen im gesamten Bundesgebiet aus. Ziel ihrer Arbeit ist das Sichtbarmachen von Ungerechtigkeiten und Benachteiligungen marginalisierter Gruppen und das Aufzeigen der strukturellen Problematik beim Thema Gewalt gegen Frauen.

 

Ort: Café Central im Grillo-Theater

Eintritt: 8,00 Euro
Karten bei Proust erhältlich.
Oder im TicketCenter, II. Hagen 2, 45127 Essen
Öffnungszeiten: Mo-Fr 10:00-16:00 Uhr
Telefonische Erreichbarkeit:
Mo-Fr 10:00-16:00 Uhr
T 02 01 81 22-200 | F 02 01 81 22-201 | tickets@theater-essen.de

 

In der Reihe Lesart – einer gemeinsamen Veranstaltung von Deutschlandfunk Kultur, der Buchhandlung Proust, dem Schauspiel Essen und der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung – diskutieren die Podiumsgäste aktuelle Sachbuch-Neuerscheinungen.
Lesart wird vom Deutschlandfunk Kultur 6 x im Jahr in Essen aufgezeichnet und am jeweils folgenden Samstag um 11.05 Uhr im Deutschlandfunk Kultur gesendet.

 

 

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