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„Bitten Sie das Publikum, während der Lesung nicht die Schuhe auszuziehen
und nicht in mitgebrachte Hausschuhe zu schlüpfen.
Bitten Sie das Publikum ausserdem, während der Lesung nicht zu essen.
Bitten Sie das Publikum ferner, auf das Mitbringen von Tieren zu verzichten.“
Notiz von Wilhelm Genazino am 8.11. 2014

 

 

Proust und Schreibheft laden ein: LITERATUR:LITERATUR!

DER TRAUM DES BEOBACHTERS
Ein Abend zur Erinnerung an Wilhelm Genazino

Jan Bürger, Herausgeber der Werktagebücher, im Gespräch mit Anja Hirsch und Norbert Wehr
Lesung: Jörg Hustiak (WDR)

 

Seine Wohnung verließ Wilhelm Genazino nie ohne Stift und Papier. Alles, was sich in Worte fassen ließ, schrieb er auf. Der Traum des Beobachters, eine Auswahl bislang unbekannter Notizen, die posthum zum 80. Geburtstag erscheint, ist ein Schlüssel zu seinem Werk. Sie liest sich wie ein unendlicher Genazino-Roman.
Jahrzehntelang tippte Wilhelm Genazino seine Beobachtungen von unterwegs akribisch ab, aus Furcht, eines Tages könnte ihn das Schreiben selbst verlassen. Jedoch: „Die Zettel flüstern mit Anmut und Zuversicht: Morgen geht es weiter.“ Nie hätte er es für möglich gehalten, „dass diese läppischen kleinen Notizen den Kampf gegen Riesenängste aufnehmen und ihn dann und wann gewinnen“ könnten. So entstand ein „Materialcontainer“, in dem sich Leben und Fiktion, Ideen und Träume unauflöslich vermischen.
Die von Jan Bürger zusammen mit Friedhelm Marx herausgegebenen Aufzeichnungen zeigen ihn als verzweifelten Glückssucher, als hochsensiblen Zeitzeugen und funkelnden Aphoristiker. „Es ist ein großes Erlebnis, wenn das Vergnügen bis in die Details geht.“

 

Wilhelm Genazino, 1943 in Mannheim geboren, lebte in Frankfurt und ist dort im Dezember 2018 gestorben. Sein Werk wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Georg-Büchner-Preis und dem Kleist-Preis. Bei Hanser erschienen zuletzt: Bei Regen im Saal (Roman, 2014), Außer uns spricht niemand über uns (Roman, 2016), Kein Geld, keine Uhr, keine Mütze (Roman, 2018).

Foto Wilhelm Genazino©Chris Korner/DLA-Marbach

 

Jan Bürger arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Literaturarchiv in Marbach am Neckar, wo er das „Siegfried Unseld Archiv“ leitet. 
Er ist Mitherausgeber der Briefe Hans Henny Jahnns (Hoffmann und Campe, 1994) und Herausgeber des Briefwechsels zwischen Jahnn und Ernst Kreuder (Die Mainzer Reihe, 1995). 2003 wurde seine Jahnn-Biografie Der gestrandete Wal erstmals publiziert. 2013 veröffentlichte er eine vielbeachtete Kulturgeschichte des Neckars. Er ist Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland, Mitgründer des PEN Berlin und gehört der Freien Akademie der Künste in Hamburg an.

 

Eintritt: € 10,- / erm. 7,-

 

Karten: Karten sind in der Buchhandlung Proust erhältlich.
Vorbestellte und reservierte Karten müssen spätestens 2 Tage vor der Veranstaltung bei Proust abgeholt werden, danach gehen die Karten wieder in den Verkauf.

 

Eine gemeinsame Veranstaltung der Literarischen Gesellschaft Ruhr e.V., des Schreibheft, Zeitschrift für Literatur und der Buchhandlung Proust

Gefördert von der Alfred und Claire Pott-Stiftung

 

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