Die Proust Lese-Empfehlungen

 

 

 

ÜbertretungLouise Kennedy
Übertretung

 

Jeden Tag, während Cushla Lavery ihrer alkoholkranken Mutter das Frühstück macht, sich im Garten mit dem Nachbarn unterhält, ihre Grundschüler unterrichtet oder in der Bar ihrer Familie aushilft, werden die Toten und die Verletzten gezählt. Es ist 1975, und in Belfast eskaliert der Bürgerkrieg. Die katholischen Laverys betreiben ihren Pub in einer überwiegend protestantischen Vorstadt. Sie müssen vorsichtig sein – ein falsches Wort, schon findet man sich auf einer Todesliste wieder. In diesem »Höllenloch« gibt es vieles, was man besser nicht tut. Sich in einen verheirateten Mann verlieben, der nicht nur ein wohlhabender, angesehener Prozessanwalt ist, sondern auch noch Protestant. Sich einmischen, wenn ein Schüler schikaniert und sein Vater fast totgeprügelt wird. Gegen jede Vernunft beginnt Cushla eine leidenschaftliche Affäre mit dem deutlich älteren Michael Agnew, gegen jede Vernunft setzt sie sich für den kleinen Davy ein – und bezahlt einen hohen Preis.
Louise Kennedys international gefeierter Roman erzählt von einer tief gespaltenen Gesellschaft, von einem Konflikt, dessen Wunden bis heute nicht geheilt sind, von Menschen, die versuchen, inmitten täglich stattfindender Gewalt ein normales Leben zu führen. Ein herzzerreißendes, unvergessliches Buch.

 

Übersetzt von Claudia Glenewinkel und Hans-Christian Oeser
Steidl, geb., 306 Seiten, € 25,00

 

 

 

Baumgartner

Paul Auster
Baumgärtner
Roman

 

Professor Sxdney T. Baumgartner, unter Freunden Sy, ist ein über siebzigjähriger emeritierter Phänomenologe aus Princeton, der sich dem Schreiben philosophischer Bücher und, zunehmend, seinen Jugendreminiszenzen widmet: seiner kleinbürgerlichen Herkunft aus Newark; der schwierigen Ehe der Eltern, dem Collegebesuch und einem Studienaufenthalt in Paris; schließlich der wie ein Blitz einschlagenden Liebe zur Übersetzerin und Dichterin Anna, mit der er die glücklichsten Jahre verbrachte, bevor sie vor zehn Jahren einem Badeunfall zum Opfer fiel.

Annas Tod hat ein tiefes Loch in seinem Leben hinterlassen, das aller Pragmatismus, alle Selbstironie nicht füllen kann. Denn Anna war wirklich das, was man seine bessere Hälfte nennt. Eines Tages, um sich zu trösten, wagt sich Sy endlich in ihr Arbeitszimmer, das er seit ihrem Tod nicht betreten hat …

Eine Mut machende, tröstliche und optimistische Betrachtung der letzten Lebensjahre, die sich der Endlichkeit alles Irdischen stoisch bewusst ist.

 

Übersetzt von Werner Schmitz
Rowohlt Verlag, geb., 203 Seiten,
€ 22,00

 

 

 

Betrug
Zadie Smith
Betrug

 

London 1873. Mrs. Eliza Touchet ist die schottische Haushälterin und angeheiratete Cousine des einstmals erfolgreichen Schriftstellers William Ainsworth. Eliza ist aufgeweckt und kritisch. Sie zweifelt daran, dass Ainsworth Talent hat. Und sie fürchtet, dass England ein Land der Fassaden ist, in dem nichts so ist, wie es scheint.

Mit ihrer Schwägerin besucht sie die Gerichtsverhandlungen des Tichborne-Falls, in der ein ungehobelter Mann behauptet, der seit zehn Jahren verschollene Sohn der reichen Lady Tichborne zu sein. Andrew Bogle, ehemaliger Sklave aus Jamaika, ist einer der Hauptzeugen des Prozesses. Eliza und Bogle kommen ins Gespräch und der Wahrheit näher. Doch wessen Wahrheit zählt?

Basierend auf realen historischen Ereignissen ist »Betrug« ein schillernder Roman über Wahrheit und Fiktion, Jamaika und Großbritannien, Betrug und Authentizität und das Geheimnis des Andersseins.

 

Übersetzt von Tanja Handels
Kiepenheuer & Witsch, geb., 523 Seiten, € 26,00

 

 

 

Grabtuch aus SchmetterlingenLiteraturpreis Ruhr 2023
Lina Atfah
Grabtuch aus Schmetterlingen

Gedichte Arabisch / Deutsch

 

Deine geschlossenen Lider, Engel,
bedeckt ein Grabtuch
aus Schmetterlingen.

„Da der Schmetterling uns als das ­metamorphische Wesen par excellence vor Augen flattert, ist er im Titel des Buches gut aufgehoben: Grabtuch aus Schmetterlingen ¿ ein Bild, das so verstörend wie unwiderstehlich ist. Bedenkt man jedoch, dass der Schmetterling seit der Antike als Verkörperung der Seele gilt, dass Verpuppung und Wieder­auferstehung zu seinem Wesen ­gehören, so birgt dieses Grabtuch zugleich Trost, weil es Hoffnung auf ein neues Erwachen macht, wenn auch in anderer Gestalt.“

Jan Wagner

 

Übersetzt von Brigitte Oleschinski und Yousufi Osman
Pendragon, geb., 168 Seiten, € 22,00
Signierte Exemplare (nicht über den Shop) vorrätig

 

 

 


Der besondere Proust-Tipp:

Jochen Tack
So grün ist das Ruhrgebiet

 

So grün ist das Ruhrgebiet

Das Ruhrgebiet ist grün. Das Ruhrgebiet ist schön. Die Zeiten der schlechten Luft, des staubigen Schnees, der verrußten Wäsche auf der Leine und der Atemnot sind lange, lange vorbei und nur noch ein Mythos. Der Blick fällt stattdessen auf eine vielfältige Naturlandschaft, deren Wälder, Flüsse, Seen, Parks, Gärten und Halden alle hartnäckigen Vorurteile über den so tristen „Ruhrpott“ mühelos widerlegen. Der renommierte Fotograf Jochen Tack dokumentiert:

Das Ruhrgebiet bietet alle Attribute einer Erholungslandschaft

Jochen Tack
So grün ist das Ruhrgebiet

Zahlreiche farbige Abbildungen.
Klartext Verlag, geb., 192 Seiten,
€ 24,95

 

 


 

 

Chor der Erinnyen

Marion Poschmann
Chor der Erinnyen
Roman

 

Ihr Mann hat fluchtartig das Haus verlassen, ohne sich näher zu erklären. Eine Freundin aus Kindertagen taucht auf, und ihre sonst so zurückhaltende Mutter übt plötzlich eine geheimnisvolle Macht aus. Mathilda, die Nüchterne, die distanzierte Studienrätin für Mathematik und Musik, wird sich selbst unheimlich. Hat sie von ihrer Mutter das Zweite Gesicht geerbt? Sie muss erleben, wie sich ihre Visionen in der Wirklichkeit zu manifestieren beginnen. Etwas dunkles Inneres meldet sich zu Wort, ihre Handschrift verselbständigt sich, geflügelte Frauen nehmen in ihrem Alltag immer mehr Raum ein. Es kommt zu Waldbränden und skurrilen Heilritualen, zu fragwürdigen Geschenken. Es kommt Wind auf, dessen Flüstern ihr seltsam vertraut erscheint. Hört sie tatsächlich den Chor der Erinnyen?

Humorvoll, poetisch und höchst originell schreibt Marion Poschmann über angepasste Freundinnen und aufbegehrende Mütter, über den Frevel an der Natur und ihre fragile Schönheit, über die Dämonisierung von Frauen und die Kraft der Verbundenheit.

 

Suhrkamp Verlag, geb., 189 Seiten,
€ 23,00

Signierte Exemplare (nicht über den Shop) vorrätig!

 

 

 

Steine & Erden

Jan Wagner
Steine & Erden
Gedichte

 

Neue Gedichte des Büchnerpreisträgers Jan Wagner – „Traumwandlerisch sicher, schafft dieser Dichter federleichte Gedichte, die schwer nachwirken.“ (Matthias Ehlers, WDR 5)

Aus dem lehmigsten, kalkigsten Boden der Tatsachen fördert Wagners Blick mit Lust das Erstaunliche zutage und verwandelt es in Gedichte, deren Leichtigkeit und Klangmagie immer wieder verblüffend sind. Alles lebt und erzählt Geschichten in diesem neuen beeindruckenden lyrischen Kosmos – von der Karottenrakete auf ihrem Weg zum Erdmittelpunkt über die schleichend wachsende Gummiakropolis ausgedienter Reifen bis zu Dürers „Rhinozeros“.

 

Hanser Berlin, geb., 108 Seiten,
€ 22,00

 

 

 

 

Fone Kwas oder Der IdiotGeorgi Demidow
Fone Kwas oder Der Idiot
Roman

 

Sie war beschlagnahmt, blieb verschwunden und wurde erst ein Jahrzehnt später wiederaufgespürt: eine unglaubliche Geschichte, eines Kafka oder Borges würdig, in der Realität und Wahnsinn auf immer neue Weise die Rollen tauschen. Ein bedeutender Wissenschaftler wird in einer sowjet-ukrainischen Provinzstadt wegen Zugehörigkeit zu einer ihm unbekannten Organisation verhaftet. Ihm droht Folter, und er ahnt, dass er das nicht durchhalten wird. Er entwickelt die Idee, vor den NKWD-Offizieren den »Fone Kwas« (ein jiddischer Ausdruck für einen Narren oder »Trottel«) vorzutäuschen, wirre und unglaubliche »Geständnisse« zu machen – in der Hoffnung, schnell verurteilt zu werden, dann aber Berufung einzulegen und zu zeigen, dass alles, was er gestanden hat, technisch und wissenschaftlich vollkommen unhaltbar ist, so dass er schlussendlich wegen »irrtümlicher« Verhaftung entlassen werden wird. Er setzt sein Vorhaben um. Er erzählt von sagenhaften Sabotageakten, malt wirre Diagramme. Je irrer und bizarrer seine Ausführungen werden, desto gebannter hört sein Ermittler zu und desto erfreuter zeigt er sich. Und am Ende kommt alles ganz anders, als der Angeklagte erwartet hat. Die wahnsinnige Realität des stalinistischen Terrors wird die fabrizierten Phantasmen des »Fone Kwas« bei Weitem übertreffen.

 

Übersetzt von Irina Rastorgueva und Thomas Martin
Galiani, geb., 196 Seiten, € 22,00

 

 

 

LichtspielDaniel Kehlmann
Lichtspiel
Roman

 

Zur Machtergreifung dreht G. W. Pabst – einer der Größten des Kinos, vielleicht der größte Regisseur seiner Epoche – in Frankreich; vor den Gräueln des neuen Deutschlands flieht er nach Hollywood. Aber unter der blendenden Sonne Kaliforniens sieht der weltberühmte Regisseur mit einem Mal aus wie ein Zwerg. Nicht einmal Greta Garbo, die er unsterblich gemacht hat, kann ihm helfen. Und so findet Pabst sich, fast wie ohne eigenes Zutun, in seiner Heimat Österreich wieder, die nun Ostmark heißt. Die barbarische Natur des Regimes spürt die heimgekehrte Familie mit aller Deutlichkeit. Doch der Propagandaminister in Berlin will das Filmgenie haben, er kennt keinen Widerspruch, und er verspricht viel. Während Pabst noch glaubt, dass er dem Werben widerstehen, dass er sich keiner Diktatur als der der Kunst fügen wird, ist er schon den ersten Schritt in die rettungslose Verstrickung gegangen.

 

Rowohlt Verlag, geb., 480 Seiten,
€ 26,00

 

 

 

V13Emmanuel Carrère
V13

Die Terroranschläge in Paris
Gerichtsreportage

 

September 2021: In Paris beginnt ein Jahrhundertprozess. Am Freitag, den 13. November 2015 (vendredi 13), hatten sich in der Konzerthalle Bataclan, auf den Terrassen mehrerer Cafés und vor dem Stade de France sieben IS-Kämpfer in die Luft gesprengt, dabei 131 Menschen in den Tod gerissen und fast 700 verletzt. Nach diesen Attentaten wurde in Frankreich der Ausnahmezustand ausgerufen – er blieb zwei Jahre lang verhängt -, und das Bild des Landes und der Gesellschaft veränderte sich von Polizeimethoden bis Parteienspektrum nachhaltig: ein nationales Trauma. Im von den Insidern »V13« genannten exemplarischen Prozess sollte dieses Trauma bearbeitet, sollten Hunderte von Perspektiven abgewogen und schließlich ein Urteil gefällt werden. Emmanuel Carrère besuchte den Prozess über neun Monate lang Tag für Tag, schrieb wöchentlich eine Kolumne aus dem Gerichtssaal, berichtete über Akteure, das Grauen, unverhoffte Menschlichkeit und die Maschine der Rechtsprechung.

 

Übersetzt von Claudia Hamm
Matthes & Seitz, geb., 275 Seiten,
€ 25,00

 

 

 

 

Eine besondere  Graphic Novel

 

Cover: Kendi, Ibram X., Gebrandmarkt

 

Ibram X. Kendi
Gebrandmarkt

Die wahre Geschichte des Rassismus in Amerika

 

Von den rassistischen Anfängen schon in der Gründerzeit über Angela Davis und die Kämpfe der Bürgerrechtsbewegung bis zu Black Lives Matter erzählt diese eindrucksvoll illustrierte Graphic Novel die wahre Geschichte des Rassismus in Amerika. Fesselnd, unerschrocken und schonungslos – Gebrandmarkt liefert eine unverzichtbare Perspektive auf jahrhundertelang andauernde Machtdynamiken und ihre Ursprünge.

Ausgezeichnet mit dem National Book Award

 

Ibram X. Kendi
Gebrandmarkt
Die wahre Geschichte des Rassismus in Amerika

Illustriert von Joel Christian Gill
Übersetzt von Conny Lösch
C.H. Beck
Großformat, geb., 278 Seiten
€ 28,00

 

 

 

 

An einem Sonntag im Jahr 1961 sitzt die zwanzigjährige Literaturstudentin Denise Lesur in ihrem Zimmer und wartet – dass ihr Körper die Abtreibung vollzieht, die eine Engelmacherin im Verborgenen eingeleitet hat. Der gebildete, bourgeoise, selbstgewisse Marc hat Denise auf die Nachricht der Schwangerschaft hin direkt verlassen. Und das Milieu, das er verkörpert, hätte sich auch nie ganz in ihrem Körper beheimaten können. Während sie also wartet, denkt sie über ihre Kindheit und Jugend nach: Zerrissen zwischen dem Elternhaus – obgleich stolze Épicerie-Besitzer sind ihre Eltern den bescheidenen, ländlichen Verhältnissen der Herkunft nie wirklich entronnen – und den Mitschülerinnen jener besseren Schulen, auf die ihre guten Leistungen sie befördert hatten, fühlt sich Denise von beiden Seiten stets abgestoßen.

 
Vulgär und wütend, voller Ablehnung gegen die bürgerlichen Angepasstheiten – Annie Ernaux umkreist in ihrem literarischen Debüt Die leeren Schränke ein frühes einschneidendes Ereignis, das ihr gesamtes Leben prägen wird. Und erfindet dafür eine neuartige, aufwühlende literarische Form.

 

Übersetzt von Sonja Finck
Suhrkamp Verlag, geb., 218 Seiten,
€ 23,00

 

 

 

Zwei Monde

Maria Kuncewiczowa
Zwei Monde

Maria Kuncewiczowa (1895-1989) setzte mit »Zwei Monde« dem Weichselstädtchen Kazimierz Dolny ein Denkmal. Als junge Frau hatte sie in der malerischen Stadt ein Haus entdeckt, »versunken in Gänsefuß und Brennnesseln«. Sie verliebte sich in den Ort, kaufte das Haus, pflanzte Malven, Kapuzinerkresse und Rosen und kehrte nach jahrzehntelanger Emigration in England und den USA später wieder dorthin zurück. In »Zwei Monde« nimmt Kuncewiczowa in zwanzig Kapiteln die Gesellschaft in Kazimierz Dolny in den Blick: Stimmungsvolle Porträts geben Einblicke in das Leben der Sommergäste und der ansässigen Bevölkerung – der Bettlerin Agata, der Schneiderin Walentyna, des blinden Hirten Michal und des jüdischen Eisenhändlers Mistig. Jedes Kapitel wirft ein Schlaglicht auf einen Teil der Bewohnerschaft, der Erzählreigen rundet sich zu einem Panorama des friedlichen Alltags in der Kleinstadt.

Die Dialoge schweben sommerbrisengleich, die Natur- und Wetterschilderungen sind von grandioser Beschreibungskraft. Peter Oliver Loews Übersetzung folgt der schwerelosen Magie von Kuncewiczowas Prosa und lässt die unwiderruflich versunkene Welt der Zwischenkriegszeit vor unseren Augen wiederauferstehen.

 

Übersetzt von Peter Oliver Loew
Guggolz Verlag, geb., 190 Seiten,
€ 22,00

 

 

 

Frau Dr. Moormann & ich

 

Frau Dr. Moormann nervt. Alles weiß sie besser. Wenn man ihr was Gutes tun will, beschwert sie sich darüber. Übt die Erzählerin auf dem Klavier Schumann, fragt Frau Dr. Moormann gehässig: „Warum spielen Sie eigentlich immer dasselbe Stück, gibt es keine anderen?“ Auch sonst passt ihr gar nichts: Sie schimpft über den schlecht gefegten Gehweg, wenn der Besuch der Nachbarin zu laut lacht oder der Hund bellt. Dann aber bringt Mops Gustav eine Seite von Frau Dr. Moormann zum Vorschein, mit der nicht zu rechnen war. Eine nachbarschaftliche Hassliebe voller Leidenschaft. Elke Heidenreich brilliert mit sprühendem Witz und klugen Beobachtungen.

 

Mit farbigen Abbildungen.
Illustriert von Michael Sowa
Hanser, geb., 87 Seiten, € 22,00

 

 

 

Roger FryVirginia Woolf
Roger Fray
Eine Biografie

 

Virginia Woolfs letztes zu Lebzeiten veröffentlichtes Werk wurde bisher nie ins Deutsche übersetzt. Ihre 1940 erschienene Biografie des Londoner Malers und Kunstkritikers Roger Fry ist nicht nur ein herausragendes Lebensbild einer bedeutenden Schlüsselfigur der Kunstgeschichte, sondern zugleich ein aufschlussreicher Teil des literarischen Werks der Schriftstellerin Virginia Woolf.
Mit Roger Fry führt Virginia Woolf eindrücklich einen Epochenwandel vor Augen, der die bildende Kunst und die Literatur betraf, den Übergang von realistischer zu abstrakter Malerei, vom Realismus zur klassischen Moderne. Und wie schon in ihren Essays verschmelzen in Roger Fry Woolfs Fähigkeiten als Berichterstatterin und Literatin: Die Biografie liest sich wie ein Roman – natürlich mit dem charakteristischen, präzisen und humorvollen Virginia-Woolf-Ton.
Ebenfalls enthalten: die neu übersetzten Erzählungen Montag oder Dienstag, Blau & Grün und Der Suchscheinwerfer, die den Einfluss Roger Frys auf das Werk Virginia Woolfs veranschaulichen.

 

Mit 16 Bildseiten in Farbe.
Herausgegeben und übersetzt von Tobias Schwartz
Aviva, geb., 480 Seiten, € 32,00

 

 

 

ImageMichael Krüger
Verabredung mit Dichtern
Erinnerungen und Begegnungen

 

2013 endet in München eine Ära. Michael Krüger, der langjährige Leiter des Hanser Verlags, zieht sich aus dem aktiven Verlagsgeschäft zurück. Er hat nicht nur den Verlag geleitet und die Zeitschrift Akzente herausgegeben. Als Dichter und Schriftsteller, als Kritiker, Herausgeber und Übersetzer bleibt er weiterhin aktiv. Im deutschen Kulturleben ist er omnipräsent und unverzichtbar.

Zu seinem 80. Geburtstag legt der leidenschaftlich Lesende, Schreibende, Verlegende nun eine Rückschau auf sein reiches Leben vor. Er berichtet von seiner Kindheit in Sachsen-Anhalt, seiner Jugend in Berlin, der Arbeit in München, den literarischen Reisen und von der Fülle seiner Begegnungen und Erlebnisse mit deutschsprachigen und internationalen Dichtern; mit den meisten war er befreundet. Der Enthusiasmus seiner leichthändig unterhaltenden und geistvoll anregenden Schilderungen nimmt vom ersten bis zum letzten Satz gefangen.

 

Michael Krüger ist in der Reihe LITERATUR:LITERATUR! am 31. Januar 2024 mit seinem neuen Buch zu Gast bei Proust!

 

Suhrkamp Verlag, geb., 447 Seiten,
€ 30,00

 

 

 


Der besondere Proust-Tipp:

 

Bob Dylan: Mixing Up the Medicine Zusatzmaterial

 

Bob Dylan
Mixing Up the Medicine

Unveröffentlichte Fotos und Zeugnisse
aus dem Bob Dylan-Archiv von 1941 bis heute.

 

Ein Buch über Bob Dylan, wie es noch keines gab: Es spannt in noch nie gesehenen Fotos und Fundstücken aus seinem privaten Archiv den Bogen über Leben und Werk. Von der Kindheit in Hibbing, Minnesota, bis zur Verleihung des Nobelpreises für Literatur und darüber hinaus. Der einzigartige Text- und Bildband ist großzügig illustriert und versammelt zahlreiche, von den Fundstücken inspirierte Originaltexte von bekannten Literaten, Kritikern und Künstlern über Bob Dylan, einen der größten amerikanischen Musiker. Einzigartig und unübertroffen.

Mehr als eine Musiker-Autobiografie: Die privaten Archive von Bob Dylan.

 

Vor einigen Jahren wurde bekannt, dass eine sensationelle Sammlung von über 6 000 Manuskripten von Bob Dylan existiert. Und wo sollten sie aufbewahrt werden? Ebenso sensationell: in Tulsa, Oklahoma. Als die offizielle Publikation des Bob Dylan-Centers ist Bob Dylan: Mixing Up the Medicine die erste Nahaufnahme des Dylan Archivs. 

Das Herzstück von Bob Dylan: Mixing Up the Medicine ist eine sorgfältig kuratierte Auswahl von über 600 Abbildungen, zu sehen sind darauf u. a. bisher unbekannte Gedicht- und Song-Entwürfe, Texte, Fotos, Zeichnungen und andere Kostbarkeiten aus dem Dylan-Archiv.

 

 

Bob Dylan
Mixing Up the Medicine

Unveröffentlichte Fotos und Zeugnisse aus dem Bob Dylan-Archiv von 1941 bis heute.  Mit mehr als 600 Abbildungen, durchgehend vierfarbig.
Herausgegeben von Parker Fishel, Mark Davidson
Übersetzt von Pieke Biermann, Brigitte Jakobeit, Harriet Fricke
Droemer HC, Großformat, geb., 608 Seiten
€ 98,00

 

 


 

 

Menschen, Tiere, KatastrophenLoriot
Menschen  Tiere  Katastrophen

 

Loriots Zeichnungen und Texte widmen sich mit analytischem Scharfsinn und Witz allen existentiell bedeutsamen Bereichen des modernen Lebens. Die behandelten Themen: Der Mitmensch – Szenen einer Ehe – Sport – Tourismus – Aus dem Berufsleben – Kultur und Fernsehen – Wissenschaft, Technik und Verkehr – Politik und Kapital – Das Tier als solches.

Ob zur Lektüre zwischendurch, im Bus oder mit dem Nachbarn und Quietsche-Ente in der Badewanne – ohne dieses Bändchen von Loriot geht garnichts!

 

Reclam, kt., 160 Seiten, € 7,00

 

 

 

 

 

Übersetzt von Birgit Weilguny
Maro Verlag, geb., 240 Seiten, € 24,00

 

 

 

Erzählung zur SacheNominiert zum Bayerischen Buchpreis 2023
Stephanie Bart

Erzählung zur Sache
Roman

 

Wir tauchen ein in die Atmosphäre der Bundesrepublik des Jahres 1972 und verfolgen aus der Subjektive von Gudrun Ensslin, was es bedeutet, wenn sich ein junger Mensch mit einem intakten Gewissen dazu entscheidet, die faschistische Kontinuitäten innerhalb Nachkriegs-Westdeutschlands nicht hinzunehmen.
Mit ihrer Sprache, deren Wucht wir aus der Ästhetik des Widerstands von Peter Weiss kennen, lässt die Autorin in einer trommelnden, singenden, rhythmischen Komposition aus historischem Dokumentenmaterial und Schlüsselzitaten der linken Theorie die Figur der Gudrun Ensslin vor unserem inneren Auge lebendig werden: von den bunten, gewaltfreien Protesten in der APO über die Baader-Befreiung (Gründung der RAF) und die 5 1⁄2 Jahre ihrer Inhaftierung bis zu ihrem Tod im Stammheimer Gefängnis am 18. Oktober 1977.

„So energisch und stilistisch brillant ist seit Peter Weiss‘ Ästhetik des Widerstands schon lange niemand mehr das Projekt linker Geschichtsschreibung angegangen. […] Ein politischer Roman von atemberaubender Intensität.“ Meike Feßmann, Süddeutsche Zeitung

 

Secession, geb., 678 Seiten, € 28,00

 

 

 

 

Wie Sterben geht

Andreas Pflüger
Wie Sterben geht
Thriller

 

Winter 1983. Auf der Glienicker Brücke ist alles bereit für den spektakulärsten Agentenaustausch der Geschichte. KGB-Offizier Rem Kukura – Deckname Pilger – soll gegen den Sohn eines Politbüromitglieds ausgetauscht werden. Mittendrin: Nina Winter, die Kukura als Einzige identifizieren kann. Doch auf der Brücke wird Nina in ein Inferno gerissen, und das Schicksal von ihr und Rem wird zu einer Frage von Krieg und Frieden zwischen den Supermächten.

Drei Jahre zuvor: Nina ist Analystin beim BND und wertet Spionage-Informationen aus. Eine Schreibtischagentin. Bis man ihr mitteilt, dass Pilger, der geheimnisvolle Moskauer Top-Agent des BND, seine weitere Zusammenarbeit von ihr abhängig macht: Er will, dass Nina als seine Führungsoffizierin nach Russland kommt. Sie weiß, dass es die Chance ihres Lebens ist. Doch Nina ahnt nicht, dass sie beim KGB einen Todfeind haben wird. Um zu überleben, muss sie zu einer anderen werden, zu einer Frau, die mit dem Tod tanzt.

 

„Selten gewann man in einem Thriller bei aller Fiktion ein derart präzises Bild über die Zeit des Kalten Krieges. Andreas Pflüger gelingt ein unglaublich packender Roman, der neben jeder Menge Action und Tempo auch mit großer sprachlicher Genauigkeit, einem ausdrucksstarken Erzählstil und einer greifbaren Atmosphäre zu überzeugen weiß. Kurz gesagt: Der Thriller des Jahres!“ Krimi Couch

 

Platz 1 der Krimibestenliste 11/2023

 

Suhrkamp, geb., 448 Seiten, € 25,00

 

 

 

Dringliche Angelegenheiten

 

Hugo muss untertauchen, und zwar sofort. Er wird wegen Mordes gesucht, sein Zug ist entgleist, und am Unfallort wird es von Polizisten gleich nur so wimmeln. Mit einem zerknickten Heiligenbildchen als Beistand ergreift Hugo die Flucht.

Bald ist ihm der eigenwillige Polizist Domínguez auf den Fersen, der es mit Moral und Vorschriften nicht so genau nimmt. Womit er nicht gerechnet hat: Der Fall wird zum Medienereignis, und plötzlich schaut ihm das halbe Land über die Schulter. Allen voran Hugos sehr katholische Schwiegermutter, die öffentlichkeitswirksam für die Seele des Unglücklichen betet. Ein Schlamassel, aus dem der Tod für alle Beteiligten der einfachste Ausweg zu sein scheint.

 

„…ein fulminanter Latin Noir über Verbrecher und Heilige.“  Krimibestenliste Deutschlandfunk Kultur

 

„Schonungslos porträtiert Rodríguez eine Welt, in der sich die Figuren zwischen Scheinheiligkeit und Korruption verirren. Hier ist niemand unschuldig.“  The Guardian

 

Übersetzt von Peter Kultzen
Unionsverlag, geb., 215 Seiten,
€ 24,00

 

 

 

Die Bibliothek der sieben Meere

Alexander PechmannHaiku
Die Bibliothek der sieben Meere

Mit Odysseus, Robinson Crusoe und Jane Austens Kapitänen unterwegs auf dem Ozean der Literatur

 

Im Bücherregal Alexander Pechmanns verbirgt sich ein besonderes Kleinod: Seine Seiten sind vergilbt, der Rücken durchgewetzt, der blutrote Leineneinband fleckig, als hätte es monatelang in einem offenen Rettungsboot gelegen. Es ist der maritime Lieblingsroman seines zur See fahrenden Ururgroßvaters und Urquell einer nun schon über mehrere Generationen vererbten Liebe zur Meeresliteratur.
In seinem von Orlando Hoetzel wunderschön illustrierten Buch spürt Alexander Pechmann dieser Liebe nach. Er gibt einen Überblick über bekannte und unbekannte Werke, beleuchtet Zusammenhänge und Einflüsse und nimmt uns mit auf eine abenteuerliche Reise über die sieben Meere der Literatur, wo seit Odysseus‘ Irrfahrt Geisterschiffe kreuzen und Windsbräute toben, wo Schiffbruch erlitten, gemeutert, geschmuggelt und so mancher Goldschatz gehoben wird.

 

Illustriert von Orlando Hoetzel
mareverlag, geb., 256 Seiten, € 34,00

 

 

 

Selbstgemachte Geschenke zum Aufessen

 

Was schenkt man Menschen, die »eigentlich schon alles haben« – und erst recht »nichts brauchen«? Etwas zu essen. Und zwar am besten etwas Selbstgemachtes! Wie herrlich, dass sich Kat Menschik für den neuesten Band ihrer Reihe mit Feinschmeckerin, Köchin und Kochbuchautorin Véronique Witzigmann zusammengetan hat. Das Ergebnis: eine inspirierende, bunte und wahnsinnig leckere Sammlung ganz besonderer essbarer Geschenkideen, die man auch ohne Kochausbildung garantiert hinbekommt.

Ob Brunnenkresse-Pesto oder Baked Beans (die man nicht in der Konservendose kaufen muss!), ob Kräuter-Gugelhupf oder Chiasamencreme mit Mangokompott, ob Schokokugeln mit Yuzu und Basilikum oder Kartoffelaufstrich, ob pikantes Haselnussmus oder süße Lasagne: Witzigmanns Rezepte und Menschiks Illustrationen sprühen vor Kreativität und der Lust am Genuss – und machen Appetit aufs Zubereiten, Probieren und Verschenken.

 

Galiani, geb., 112 Seiten, €22,00

 

 

 


 

Deutscher Sachbuchpreis 2023

Ein Hof und elf Geschwister

 

Ewald Frie
Ein Hof und elf Geschwister

 

Die stolze bäuerliche Landwirtschaft im Münsterland mit Viehmärkten, Selbstversorgung und harter Knochenarbeit ist im Laufe der Sechzigerjahre in rasantem Tempo und doch ganz leise verschwunden. Ewald Frie erzählt am Beispiel seiner Familie von der großen Zäsur. Mit wenigen Strichen, anhand von vielsagenden Szenen und Beispielen zeigt er, wie die Welt der Eltern unterging, die Geschwister anderen Lebensentwürfen folgten und der allgemeine gesellschaftliche Wandel das Land erfasste.

 

Zuchtbullen für die monatliche Auktion, Kühe und Schweine auf der Weide, Pferde vor dem Pflug, ein Garten für die Vorratshaltung – der Hof einträglich bewirtschaftet von Eltern, Kindern und Hilfskräften.
Das bäuerliche Leben der Fünfzigerjahre scheint dem Mittelalter näher als unserer Zeit. Doch dann ändert sich alles: Einst wohlhabende und angesehene Bauern gelten trotz aller Modernisierung plötzlich als ärmlich und rückständig, ihre Kinder riechen nach Stall und schämen sich. Wege aus der bäuerlichen Welt weist die katholische Kirche mit neuer Jugendarbeit. Der Sozialstaat hilft bei Ausbildung und Hofübergabe.
Schon in den Siebzigerjahren ist die Welt auf dem Land eine völlig andere. Staunend blickt man zurück, so still war der Wandel: „Mein Gott, das hab ich noch erlebt, das kommt mir vor wie aus einem anderen Jahrhundert.“ Ewald Frie hat seine zehn Geschwister, geboren zwischen 1944 und 1969, gefragt, wie sie diese Zeit erlebt haben. Sein glänzend geschriebenes Buch lässt mit treffsicherer Lakonie den großen Umbruch lebendig werden.

 

Der stille Abschied vom bäuerlichen Leben in Deutschland.

C.H. Beck
geb., 191 Seiten
€ 23,00

 

 

 


 

 

Zum Denken und Nachdenken

 

 

 

 

 

Der Preis der Welt

Friedrich Lenger
Der Preis der Welt

Eine Globalgeschichte des Kapitalismus

 

Der Kapitalismus hat in den letzten 500 Jahren eine Welt hervorgebracht, die ökonomisch hochgradig verflochten ist und zugleich hochgradig asymmetrisch. In seiner brillanten Globalgeschichte des Kapitalismus schildert der renommierte Historiker Friedrich Lenger diese Entwicklungen, die von den Indigenen Amerikas bis zu den bengalischen Seidenwebern niemanden unberührt ließen. Diese Geschichte handelt von wachsendem Wohlstand und krasser Armut, von Unfreiheit und Gewalt und der Gefährdung unseres Planeten, für die wir heute den Preis zahlen.

 

C.H. Beck, geb., 669 Seiten, € 38,00

 

 

 

Welt in AufruhrHerfried Münkler
‚Welt in Aufruhr

Die Ordnung der Mächte im 21. Jahrhundert

 

Spätestens seit dem Abzug westlicher Truppen aus Afghanistan und dem russischen Überfall auf die Ukraine wissen wir, dass die bislang geltende Ordnung an ihr Ende gekommen ist. Die Welt ist in Aufruhr. Doch wie wird sie sich neu sortieren, und wie wird sie im 21. Jahrhundert aussehen? Vor welchen Umwälzungen, Brüchen und Umbrüchen stehen wir?
Eine auf Werten und Normen fußende Weltordnung durchzusetzen, übersteigt die Fähigkeiten des Westens. Die USA, einst «Weltpolizist», befinden sich trotz internationalen Engagements auf dem Rückzug; die UN, der man diese Rolle ebenfalls zugedacht hatte, blockiert sich selbst. Und die Europäer sind schlicht nicht imstande, eine Weltordnung zu hüten. Eine prekäre, risikoreiche Lage, in der auch ein Blick in die Geschichte und auf frühere weltpolitische Konstellationen hilfreich ist, um Hinweise auf die künftige, sich jetzt herausbildende Ordnung zu erhalten.

 

Rowohlt, geb., 528 Seiten, € 30,00

 

 

 

Blick in den Abgrund

Saul Friedländer
Blick in den Abgrund

Ein israelisches Tagebuch

 

Israel steht in doppelter Hinsicht am Abgrund: 

Eine neue, mit rechtsradikalen Kräften koalierende Regierung unter Führung von Benjamin Netanjahu versucht mit einer Justizreform, die Demokratie in Israel auszuhebeln und ein autoritäres Regime zu etablieren. Hunderttausende gehen auf die Straße, um dagegen zu demonstrieren. Saul Friedländer, weltberühmt, mit höchsten Preisen ausgezeichnet und im 90. Jahr seines Lebens angekommen, kann nicht mehr mitdemonstrieren, aber er schreibt ein «israelisches Tagebuch», um dieser dramatischen Entwicklung entgegenzutreten. Und jetzt die dramatische Zuspitzung mit dem Terrorangriffe der Hamas auf Israel und die Verhängung des Kriegszustandes. Es ist ein Grauen und eine schmerzhafte, bewegende Lektüre.

 

Übersetzt von Andreas Wirthensohn
C.H. Beck, geb., 236 Seiten, € 24,00

 

 

 

 

Am 7. Oktober 2023 wachte der israelische Soziologe Natan Sznaider in einer anderen Welt auf. Entsetzt und verzweifelt waren unzureichende Worte, um das Massaker der Hamas zu fassen. Aus der Ferne erkannte der Kölner Schriftsteller Navid Kermani den Schrecken wieder, der in den vergangenen zwei Jahrzehnten bereits über so viele Völker im Nahen Osten gekommen war. Die beiden Freunde erinnerten sich eines leidenschaftlichen Mailwechsels, den sie 2002 nach ihrer ersten Begegnung in Haifa geführt hatten. Dasselbe gespenstische Gefühl beschlich sie, weil sich alle Befürchtungen bewahrheitet hatten. 21 Jahre später hilft ihre Korrespondenz die Gegenwart im Nahen Osten zu verstehen.

 

Hanser, kt., 64 Seiten, € 10,00

 

 

 

Die Synagoge

Joann Sfar
Die Synagoge

 

Frankreich, 1980er Jahre: Es gab eine Reihe von Bombenanschlägen auf Synagogen und auch die jüdische Gemeinde in Nizza ist besorgt. Einige der Gemeindemitglieder organisieren sich gegen die rechte Bedrohung und gründen einen Wachschutz um das Gotteshaus zu schützen, darunter auch Joann Sfar. Es war auch die Zeit, in der der Front National offen antisemitisch auftrat und noch nicht vorgab, eine Partei wie alle anderen zu sein.

Sfar gewährt sehr persönliche Einblicke in seine Jugend und auf seinen familiären Background: „Mein Großvater war ein Kriegsheld der sich weigerte, überhaupt irgendetwas über den Krieg zu erzählen. Mein Vater auf der anderen Seite war der Anwalt vieler Gangster aus Nizza und hatte einige Neonazis ins Gefängnis gebracht. Er wurde wegen seines politischen Engagements bedroht und versteckte Gauner im Kofferraum seines Alfa Romeo bis zum Gericht. Ich sah ständig, wie er sich prügelte. Das faszinierte und traumatisierte mich gleichermassen.“

„Sfar erzählt wie immer trotz des ernsten Themas mit viel Humor und Ironie. Denn auch wenn er gerne ein Held wäre, enden viele seiner Begegnungen mit Antisemiten eher absurd als heroisch. Zum Beispiel die mit einem Nazi-Skinhead, mit der er sich wider Willen fast anfreundet.“

Der Tagesspiegel

 

Übersetzt von Annika Wisniewski
avant-Verlag, Großformat, geb., 173 Seiten, € 30,00

 

 

 

Aufstieg und Vertreibung einer Essener jüdischen Bankiersfamilie

 

Wenige Tage vor dem Novemberpogrom 1938 schrieb der Essener Polizeipräsident der Familie Hirschland, sie dürfe „jederzeit in das deutsche Reichsgebiet zurückkehren“. Vermutlich erhielt keine andere jüdische Familie eine vergleichbare Bescheinigung. Der Preis für ihre privilegierte Emigration war hoch: Die lokalen Nazigrößen zertraten das außerordentliche Engagement für die jüdische Gemeinde, „arisierten“ eine der größten Privatbanken Deutschlands und raubten 27 Gemälde der absoluten Spitzenklasse.   

Dieses Werk der Vernichtung beendete eine Aufstiegsgeschichte, die 1811 begann, als der Lehrer Salomon Hirschland ins Landstädtchen Essen kam. Salomons Sohn Simon gründete die Simon-Hirschland-Bank, dessen Sohn Isaac war der „Bänker“ von Essen. Gemeinsam finanzierten sie die boomende Ruhrindustrie. Isaacs Söhne Kurt und Georg erlebten nach sensationellen Erfolgen die Vernichtung der immensen Lebensleistung von vier Generationen. 

Mit größtem Einsatz versuchte die Familie nach ihrer Flucht möglichst viele Juden aus Nazi-Deutschland zu retten und errichtete dafür ein Rettungswerk. Doch Bitternis und tiefste Enttäuschung blieben zurück.

 

Hentrich & Hentrich, geb., 232 Seiten,
€ 28,00

 

 

 

Die Welt

Eine Familiengeschichte der Menschheit

 

Mit der ersten Familie beginnt die Menschheit. Familien machen Geschichte und ihre Dynastien gestalten die Weltgeschichte bis heute. Der internationale Bestsellerautor Simon Sebag Montefiore entfaltet ein welt- und kulturenumspannendes Panorama von Familien, Sippen, Clans und Dynastien durch alle Zeiten und auf allen Kontinenten. Noch nie wurde unsere Familien-Weltgeschichte so vielschichtig entfaltet, so mitreißend erzählt.

 

Gebunden mit Schutzumschlag, mit Vorsatzkarte und Lesebändchen.
Übersetzt von Andreas Thomsen, Hans-Peter Remmler, Thomas Stauder
Klett-Cotta, 1534 Seiten, € 49,00

 

 

 

Verlassene Orte

Cal Flyn
Verlassene Orte

Enden und Anfänge in einer menschenleeren Welt

 

Die mehrfach ausgezeichnete schottische Essayistin Cal Flyn erkundet in diesem außergewöhnlichen Buch Orte, an denen keine Menschen mehr leben – oder nur noch wenige ihr Dasein fristen. Es sind Sperrgebiete oder Geisterstädte, Festungsinseln und Niemandsländer, unwegsames Terrain, auf das sich Flyn wagt, als sie verwaiste und verwüstete Orte besuchte, um zu verstehen, was passiert, wenn man der Natur erlaubt, sich ihren Platz zurückzuerobern. Auf einer unbewohnten schottischen Insel begegnet sie einer Herde verwilderter Rinder, in Tschernobyl einer Handvoll Menschen, die nach der Nuklearkatastrophe in ihre kontaminierten Häuser zurückkehrten, und in Detroit, der einst viertgrößten Stadt der USA, trifft sie auf ganze Straßenzüge, die so verfallen sind, dass Tiere und Pflanzen sie übernommen haben. Egal wie trostlos, unheimlich, verwüstet und verseucht die Orte sind, die Flyn erkundet, überall erkennt sie allen Widrigkeiten zum Trotz Anzeichen von ökologischer Resilienz und Regeneration, kurzum: von Leben. Sie entdeckt Pflanzen, die auf kontaminierten Böden gedeihen, Fische, die gegen bestimmte Gifte unempfindlich geworden sind oder einen künstlichen See, der zur belebten Wüste versandet. Ihr Buch ist ein genau recherchiertes und mit literarischem wie psychologischem Einfühlungsvermögen geschriebenes Plädoyer für eine radikale Überprüfung dessen, was wir unter „Natur“ verstehen. Nicht zuletzt bietet es vielfältige, auch verstörende Antworten auf die dringliche Frage, wie der Schaden, den wir an der Natur verursacht haben, noch behoben werden kann.

 

Übersetzt von Andreas Wirthensohn
Bertelsmann, geb., 525 Seiten
€ 30,00

 

 

 

Wie man Mensch wird

Sarah Bakewell
Wie man Mensch wird

Auf den Spuren der Humanisten – Freies Denken, Neugierde und Glück

 

Vor 700 Jahren kam die unverschämte Idee auf, dass der Mensch im Kern gut und frei ist und dass er auf der Suche nach Glück allein mit dem Kompass der Vernunft durch stürmische Zeiten steuern kann. Sarah Bakewell („Das Café der Existenzialisten“) macht mit den italienischen Humanisten bekannt, die diese Idee in die Welt setzten, und beschreibt, wie inspirierend deren Neugierde, Forschergeist und Optimismus bis in die Gegenwart gewirkt haben, trotz aller Anfeindungen durch Theologen, Tyrannen und Ideologen. Sie erzählt von den mutigen Lebenswegen und überraschenden Entdeckungen der Humanisten und geht so deren großer Frage nach, wie man Mensch wird. Denn wir werden zwar als Menschen geboren, aber erst in einer Welt voller Beziehungen, Geschichten, Wissen, Liedern oder Bildern können wir wirklich Mensch werden: aufgeschlossen, neugierig, frei und glücklich im Hier und Jetzt.

 

Übersetzt von Rita Seuß
C.H. Beck, geb., 496 Seiten,
€ 32,00

 

 

 

Lebendmasse

 

Dieses Buch handelt von: Verkanntentreffen, Katapulten, verpasster Friedhofsgärtnerei; vom Merve Verlag, Maas Verlag, Müll; vom Mann meines Alters, Zille-Zwiebeln, Lotto-Hoffnung, SO36; von Trümmergrau, Polen, Baudrillard, Virilio, Tangerine Dream; von Stammtischen, Gottesbeweisen, Post, Frieder Butzmann; frischen Hemden, Kohlenberta und Lichtgeschwindigkeit; von DJ Erwin, Foucault, Hartfaser und Klogriffen, von der Galerie Petersen und der Galerie Frei, vom Museum of Modern Art; von Daphne, Pferdeschwanz, Raumung, Sünde und Buße, von Gesamtluftwerk und Ehrengrab.

In acht abendfüllenden Sitzungen hat Thomas Kapielski darüber erzählt und seine schiere Lebendmasse als Autobiografie in Gesprächsform auf die zeitgeschichtliche Waage gewuchtet.

 

Suhrkamp, kt., 464 Seiten, € 22,00

 

 

 

Die neue illustrierte kurze Geschichte der Zeit

Stephen Hawking
Die neue illustrierte kurze Geschichte der Zeit

 

Die Prachtausgabe des Weltbestsellers in völlig neuem Gewand:
Die neue illustrierte kurze Geschichte der Zeit begeistert durch ihre unwiderstehliche Bildgewalt. Nie stand einem das Universum so unmittelbar und echt, so verblüffend und mitreißend vor Augen. Mit dieser vollständig aktualisierten neuen Ausgabe wird Stephen Hawkings atemberaubende Reise durch Raum und Zeit einprägsamer denn je – hier erleben Sie Astrophysik als Breitwandkino.

 

Übersetzt von Hainer Kober
Klett-Cotta, geb., Großformat, 350 Seiten, € 32,00

 

 

 

IdentitätskriseAlice Hasters
Identitätskrise

Warum Zweifel der Beginn von Neuerfindung ist – für uns und unsere Gesellschaft

 

Wir sind klimabewusst. Wir haben eine Erinnerungskultur. Freiheit und Frieden sind westliche Tugenden. Das erzählen wir uns über uns selbst und über die Gesellschaft, in der wir leben. Doch diese Geschichte stimmt nicht ganz, oder?

Wir kaufen in Sweatshops hergestellte Kleidung, schrecken vor unserer Familiengeschichte zurück, und in unserer Gesellschaft grassieren Rechtsradikalismus und Polizeigewalt. Unsere Selbsterzählung stimmt nicht mit der Realität überein. Kein Wunder also, dass wir in einer Identitätskrise stecken.
Es ist Zeit, sich dieser Identitätskrise zu stellen und herauszufinden, wer wir wirklich sind, sagt Alice Hasters – denn nur so können sich Menschen und Gesellschaften verändern.

 

hanserblau, geb., 222 Seiten, € 20,00

 

 

 

Stärker als Wut

Stefanie Lohaus
Stärker als Wut

Wie wir feministisch wurden und warum es nicht reicht

 

An den eigenen Erfahrungen maßgenommen, aus profunden Kenntnissen abgeleitet, angetrieben von einer Überzeugung – die Missy Magazine-Gründerin Stefanie Lohaus beschreibt klug und eindrücklich fünf Jahrzehnte dieser weltverändernden Kraftanstrengung. Stärker als Wut legt auf umfassende Weise Zeugnis ab von Macht und Ohnmacht der Veränderung, ist generationenübergreifendes Porträt und richtungsweisender Appell.

„Eine unverzichtbare feministische Bildungsreise.“  Mithu Sanyal

 

Suhrkamp Verlag, geb., 271 Seiten, € 20,00

 

 

 

Queergestreift

Alles über LGBTIQA+

 

Bi, cis oder non-binär? Ein Buch über Liebe, Identität und Sex, das für Respekt und Offenheit wirbt – rundum künstlerisch gestaltet und zeitgemäß illustriert.

Kaum erblicken wir das Licht der Welt, landen wir in einer Schublade: Es ist ein Junge! Oder: ein Mädchen! Warum eigentlich? Und wie fühlen sich all jene, die sich mit dem Geschlecht auf ihrer Geburtsurkunde nicht identifizieren können? Wie reagieren, wenn der Schwarm der besten Freundin nicht männlich, sondern weiblich ist? Dieses Buch klärt auf über LGBTIQA+ und die Menschen hinter diesen Buchstaben. Es setzt sich mit gesellschaftlichen, gesundheitlichen und rechtlichen Fragen auseinander, lässt Betroffene zu Wort kommen und stellt Organisationen vor, die sich für Geschlechtervielfalt engagieren. Ein aktivistisches, ein empowerndes Buch, respektvoll, zeitgemäß und künstlerisch illustriert und gestaltet.

 

Empfohlen 11 bis 99 Jahre. Durchgehend vierfarbig.
Hanser, kt., 288 Seiten, € 22,00

 

 

 

Kinder! Kinder!

 

Waschbär wäscht WäscheSusanne Straßer
Waschbär wäscht Wäsche

 

Nichts tut Waschbär lieber, als Schmutziges wieder sauber zu waschen. Schrubb schrubb, wischi waschi. Der Frosch bringt seine grünen Socken, der Tiger seinen gelben Rock, das Schaf den weißen Pulli. Schrubb schrubb, wischi waschi. Immer länger wird die Leine, an der alles zum Trocknen in der Sonne hängt. Die vielen kleinen Fans von Susanne Straßers Bilderbüchern wissen es längst: So beschaulich bleibt es nicht. Und richtig, als der Waschbär die Kleider verteilt, geht es lustig drunter und drüber! Und damit nicht genug: Am Himmel hat sich mächtig was zusammengebraut…

 

Empfohlen ab 2 Jahre
Peter Hammer Verlag, 26 Seiten,
€ 14,90

 

 

 

Meine Hose ist weg!

 

Nach dem Schwimmunterricht steht Nikoala völlig verzweifelt in der Umkleide: Er kann seine Hose einfach nicht mehr finden. Überall hat er schon gesucht, doch die Hose bleibt wie vom Erdboden verschluckt. Draußen wartet bereits der Schulbus und es hilft nichts, Nikoala muss raus aus der Umkleide – nur in seiner Unterhose mit Herzchenmuster. Wie peinlich. Damit niemand etwas merkt, denkt sich Nikoala allerlei Tricks aus. So guckt ihm zwar keiner was weg, aber Spaß macht der Schultag nicht mehr. Das Fußballspielen in der Pause und sogar das Mittagessen mit seinem Schwarm Pandanna muss Nikoala ausfallen lassen. Was für eine Katastrophe! Doch dann nimmt der Tag eine unerwartete Wendung …

Eine herzerwärmende, liebevoll erzählte Geschichte über eine Angst, die alle kennen, und den Mut, sich davon nicht unterkriegen zu lassen.

 

Empfohlen ab 3 Jahre.
Illustriert von Quentin Gréban
Übersetzt von Stefanie Ochel
Insel Verlag, 32 Seiten, € 16,00

 

 

 

Unsere schönsten Bilderbuchgeschichten

 

Die schönsten Bilderbücher der beliebten Kinderbuchhelden von Otfried Preußler. Für Kinder ab 4 Jahren geeignet. Erleben Sie die Abenteuer des kleinen Wassermanns, der kleinen Hexe und des kleinen Gespensts, drei der bekanntesten Kinderbuchhelden von Otfried Preußler, in einem einzigartigen Sammelband. Diese limitierte Sonderausgabe zum 100. Geburtstag des Autors bietet stimmungsvolle Illustrationen und behutsam bearbeitete Auszüge aus den Klassikern, die Kinder im Bilderbuchalter in die verwunschenen Welten von Otfried Preußler eintauchen lassen. Ein Muss für jede Bibliothek von kleinen Abenteurern. Drei erfolgreiche Bilderbücher in einem Band: Die kleine Hexe: Ausflug mit Abraxas, Der kleine Wassermann: Frühling im Mühlenweieher und Das kleine Gespenst: Tohuwabohu auf Burg Eulenstein.

 

Empfohlen 4 bis 7 Jahre.
Illustriert von Daniel Napp
Thienemann, 88 Seiten, € 20,00

 

 

 

 

Atlas der bedrohten Tiere

Die rote Liste der Weltnaturschutzunion.

 

Zum ersten Mal in der Geschichte unseres Planeten ist das Aussterben von Tieren nicht auf die Evolution der Arten und die mangelnde Anpassung einzelner von ihnen an ihre Umwelt zurückzuführen. Der wichtigste Faktor für das Aussterben von Tieren ist heute der Mensch: massive Abholzung, intensive Landnutzung, Umweltverschmutzung, Überfischung und vieles mehr sorgen für das unwiederbringliche Verschwinden zahlreicher Tierarten. Gleichzeitig sind wir Menschen die einzigen, die in der Lage sind, diese Entwicklung zu ändern und unsere Welt zu einem Ort zu machen, an dem jedes Wesen leben kann.

Die »Rote Liste« der Internationalen Union für die Erhaltung der Natur dokumentiert jedes Jahr, welche Arten verschwunden sind, welche bedroht sind und welche gerade gerettet werden. Sie tut dies über ein riesiges Netz von Tierschutz-Organisationen, Universitäten, Wissenschaftlern und Naturfreunden. Im »Atlas der bedrohten Tiere« werden zum ersten Mal die Fälle der Roten Liste in Form eines reich illustrierten Bilderbuchs Kindern, Jugendlichen und Familien vorgestellt.

 

Empfohlen 9 bis 99 Jahre.
Übersetzt von Claudia Koch
Midas, Großformat, 48 Seiten, € 20,00

 

 

 

Weltraumpolizistin Oma Gurke

 

Manchmal muss man aufpassen, was man sich wünscht! Ja, Oma Gurke hatte gehofft, dass endlich mal was passiert. Aber die alte Dame konnte doch nicht ahnen, dass so ein kleiner Stoßseufzer sie aus ihrem Seniorenheimzimmer gleich auf den Lichtjahre entfernten intergalaktischen Handelsposten Alpha Centauri 43B versetzt, wo sie in der Rüstung einer Weltraumpolizistin auf Verbrecherjagd geschickt wird!
Weltraumpolizist BotBot kommt sich zur selben Zeit ohne seine Rüstung alt und klapprig vor. Dass es ihn ironischerweise in eine Seniorenresidenz verschlagen hat, würde dem Roboter wohl selbst dann kaum ein Lächeln abringen, wenn er auf Gefühle programmiert wäre. Oder… etwa… doch…?
In Patrick Wirbeleits und Stephan Lomps rasanter Weltraumkomödie wächst eine verzagte alte Dame inmitten einer außerirdischen Verschwörung über sich hinaus, während ein hartgesottener Kampfroboter plötzlich zum alten Eisen gehört und gezwungen ist, erstmals eigenständig zu denken.

 

Empfohlen 8 bis 12 Jahre.
Illustriert von Stephan Lomp
Kibitz Verlag, 83 Seiten, € 15,00

 

 

 

Wer feiert da im tiefen Wald?

Ein Wimmelbuch mit Gedichten und Spielen

 

Mit ihrem knorrigen Stamm, den mächtigen Ästen und den glänzenden Blättern ist Eiche der Lieblingsbaum von Bär. Als der erfährt, dass Eiche schon fünfhundert Jahre alt wird, beschließt er, seinen Baumfreund mit einer ganz besonderen Feier zu überraschen: einem großen Geburtstagsball. Da gibt es viel vorzubereiten: Einladungen müssen verschickt, Girlanden gebastelt und Geschenke verpackt werden. Auch das Waldorchester möchte unbedingt auftreten. An Eiches großem Tag sind alle Waldbewohner da: Frau Eule, Großmama und Großpapa Fledermaus, Familie Taube und viele mehr. Kannst du alle Gäste entdecken?

  • Enthält spannende Zusatzinfos über Laubbäume im Laufe der Jahreszeiten
  • Mit vielen Tipps für deine eigene Party
  • Suchspaß mit vielen Wimmelbildern

 

Empfohlen ab 4 Jahre
Illustriert von Freya Hartas
Übersetzt von Kathrin Köller
Insel Verlag, Großformat, 32 Seiten,
€ 19,95

 

 

 

Alle Welt. Das Landkartenbuch

 

Das Warschauer IllustratorInnenpaar Aleksandra & Daniel Mizielinscy erweitert sein weltweit erfolgreiches Landkartenbuch um vier Länder:
Jetzt lässt sich auch entdecken, dass Indonesien das Land der Batiken ist, in Nigeria eine Bohnenpastete Moin-Moin heißt, der älteste Weinstock der Welt in Slowenien und im Heiligen Land noch immer Abrahams Eiche steht.
Ein Atlas voller immensem Reichtum an Informationen:
66 Länder auf allen Kontinenten werden mit Hilfe von ca. 7.000 Bildvignetten vorgestellt.

 

Empfohlen ab 8 Jahre
Moritz Verlag, Großformat, 155 Seiten, € 30,00

 

 

 

Warum die Welt nicht fair ist

 

Warum sind manche Leute reich und andere arm? Wie kam es, dass die Menschheit sich in Könige und Sklaven unterteilte, ein paar antike Nerds die Schrift erfanden und unsere Vorfahren den Göttern große Tempel bauten? Und was hat das alles damit zu tun, dass die Menschen sich vor zehntausend Jahren von Jägern und Sammlern zu Bauern entwickelten? Landwirtschaftliche Revolution, die ersten Städte und das alte Ägypten: Erneut schildert Bestsellerautor Yuval Noah Harari inspirierend und mitreißend die abenteuerliche Geschichte der Menschheit.

 

Empfohlen ab 10 bis 99 Jahre
Illustriert von Ricard Zaplana Ruiz
Übersetzt von Birgit Niehaus
dtv, 204 Seiten, € 20,00

 

 

 

 

 

 

 

Frieden auf dem Teller

 

Kanaan - das israelisch-palästinensische Kochbuch

 

Kanaan
Das israelisch-palästinensische Kochbuch

 

Ein Israeli und ein Palästinenser kochen zusammen im gemeinsamen Restaurant? Eine Drag Queen serviert dort Speisen und Getränke? Ein Bauchtänzer entführt die Gäste in eine andere Welt? All das ist möglich im Restaurant Kanaan in Berlin, Prenzlauer Berg. Während im Nahen Osten die politische Lage sich dramatisch zugespitzt, sehen wir, dass Frieden und Kooperation möglich sind. Die beiden Restaurantbetreiber zeigen, dass Kochen und Essen verbindet, dass die Einflüsse ihrer Küche aus vielen Ländern stammt. Oz Ben David und Jalil Dabit demonstrieren zusammen mit der renommierten Fotografin Elissavet Patrikiou, dass Völkerverständigung eigentlich ganz einfach ist. Bei Hummus und Shakshuka finden Menschen zusammen, die sich sonst vielleicht nicht begegnen würden. Die Autoren erzählen Hintergründe zu den Speisen ihrer Heimat und leben vor, wie viel sie verbindet.

 

Kanaan
Das israelisch-palästinensische Kochbuch

100 farbige Abbildungen
Suedwest Verlag, geb.,
Oktober 2023 – 192 Seiten
€ 30,00

 

 

 

 

 

ZEIT FÜR PROUST

 

 

 

Danke, dass Sie uns
mit Ihren Buchkäufen unterstützen:
nur so können wir auch Kultur

in die Stadt bringen.

 

Geöffnet:

Montag bis Freitag 10:00 bis 19:00 Uhr
Samstag: 10:00 bis 16:00 Uhr

Im Dezember (bis 23.12.):
Montag bis Samstag 10:00 bis 20:00 Uhr

 

Ihr Team von Proust:

Beate Scherzer, Vina Skiebe, Sarah Jäger und Peter Kolling

 

proust wörter + töne
Akazienallee / Am Handelshof 1
45127 Essen
Tel. 0201/8396840
Fax 0201/8396841
www.buchhandlung-proust.de

Deutscher Buchhandlungspreis
2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2021
Ehrenpreis zum Literaturpreis Ruhr 2021

 

 

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