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Lesart

„Das Einzelfall-Problem.
Wie Polizeigewalt ignoriert und vertuscht wird“

 

Auf dem Podium:

Margot Overath. „Verbrannt in der Polizeizelle. Die verhinderte Aufklärung von Oury Jallohs Tod im Dessauer Polizeirevier“. Metropol Verlag, 2024

Mohamed Amjahid. „Alles nur Einzelfälle? Das System hinter der Polizeigewalt“. Piper Verlag, 2024

Jens Dirksen. Redaktionsleiter Kultur, Westdeutsche Allgemeine Zeitung

Moderation: Christian Rabhansl, Deutschlandfunk Kultur

 

„Ich habe zu keinem Zeitpunkt seit dem Brandereignis als gesicherte Erkenntnis angesehen und sehe auch heute nicht als gesicherte Erkenntnis an, dass Ouri Jallow selbst das Feuer gelegt hat, wenngleich dies vom Landgericht Magdeburg, vom Bundesgerichtshof auch nicht gerügt, so festgestellt worden ist.“ (Aktenvermerk des Dessauer Oberstaatsanwalts Christian Preissner vom 3. März 2015). Oury Jalloh starb am 7. Januar 2005 an Händen und Füßen gefesselt in einer Zelle des Dessauer Polizeigewahrsams. Wie dennoch nicht nach Schuldigen für seinen Tod gesucht wurde und alle Hinweise auf Tat und Täter ignoriert und unterdrückt wurden, ist in diesem Buch zu lesen.

Für ihre Arbeit als Autorin von Radiofeatures für ARD und DLF wurde Margot Overath mit zahlreichen Preisen geehrt. Zuletzt 2016 mit dem Axel-Eggebrecht-Preis für das Gesamtwerk und 2021 mit dem Deutschen Podcastpreis für ihre Serie „Oury Jalloh und die Toten des Polizeireviers Dessau“. Den polizeilichen und juristischen Umgang mit diesem Todesfall dokumentiert sie seit 2010.

 

Sicherheit, aber für wen? Rassistische und antisemitische Polizei-Chats, Machtmissbrauch im Amt, Racial Profiling, weit verzweigte rechtsextreme Netzwerke, tödliche Polizeigewalt – laut Innenministerien und Sicherheitsbehörden alles nur Einzelfälle. Doch basierend auf repräsentativen Studien, langjährigen investigativen Recherchen und persönlichen Erlebnissen deckt Mohamed Amjahid auf, wie tief das Polizeiproblem in Deutschlands Sicherheitsarchitektur verwurzelt ist. Von der systematischen Vertuschung von Machtmissbrauch bis hin zum NSU 2.0: Dieses Buch erschüttert das Grundvertrauen in die Institutionen und fordert eine ehrliche Debatte über das Polizeiproblem.

Mohamed Amjahid, 1988 in Frankfurt a. M. geboren, ist politischer Journalist, Buchautor und Moderator. Er schreibt für mehrere Medien wie ZEITSpiegeltaz und Süddeutsche Zeitung und wurde unter anderem mit dem Alexander-Rhomberg-Preis und dem Nannen-Preis ausgezeichnet. Amjahid ist Fellow im Thomas-Mann-House in Los Angeles. Für seine Bücher „Unter Weißen“ und „Der weiße Fleck“ hat Amjahid viel Aufmerksamkeit bekommen. Er lebt in Berlin.

 

Ort: Café Central im Grillo-Theater

Eintritt: 8,00 Euro
Karten bei Proust erhältlich.

Oder im TicketCenter, II. Hagen 2, 45127 Essen
Öffnungszeiten: Mo-Fr 10:00-16:00 Uhr
Telefonische Erreichbarkeit:
Mo-Fr 10:00-16:00 Uhr
T 02 01 81 22-200 | F 02 01 81 22-201 | tickets@theater-essen.de

 

In der Reihe Lesart – einer gemeinsamen Veranstaltung von Deutschlandfunk Kultur, der Buchhandlung Proust, dem Schauspiel Essen und der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung – diskutieren die Podiumsgäste aktuelle Sachbuch-Neuerscheinungen.

Lesart wird vom Deutschlandfunk Kultur 6 x im Jahr in Essen aufgezeichnet und am jeweils folgenden Samstag um 11.05 Uhr im Deutschlandfunk Kultur gesendet.

 

 

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