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Matinée: Deutschland. Ein Wintermärchen
7. November 2021 | 12:00
Heinrich Heine:
Deutschland. Ein Wintermärchen
vorgetragen von Joachim Henn
Aufgrund seiner jüdischen Herkunft und seiner politischen Einstellung wurde Heinrich Heine (1797-1856) zeitlebens angefeindet und ausgegrenzt. Diese Außenseiterrolle prägte sein Werk und beschied den Deutschen das wohl berührendste Gedicht eines Emigranten: Deutschland. Ein Wintermärchen. Es zeigt Heine als den großen romantischen Spötter, der seinen Platz im Deutschland der Restaurationszeit nicht finden konnte.
Unzufrieden mit den politischen Verhältnissen und um der Zensur zu entgehen, machte er 1831 Paris zu seiner Wahlheimat. Ende 1843 kehrte er noch einmal für wenige Wochen nach Deutschland zurück und besuchte seine Mutter und seinen Verleger Julius Campe in Hamburg. Auf der Rückreise entstand der erste Entwurf zu „Deutschland. Ein Wintermärchen“, in dem er nachhaltig seine innere Zerrissenheit formuliert: Sein beißender Spott gegenüber deutscher Dünkelhaftigkeit und Kleingeistigkeit wird ebenso spürbar wie seine Sehnsucht nach und seine – unglückliche – Liebe zu seiner Heimat.
„Im traurigen Monat November war’s,
Die Tage wurden trüber,
Der Wind riß von den Bäumen das Laub,
Da reist ich nach Deutschland hinüber…“
Joachim Henn arbeitet seit mehr als 30 Jahren als Dramaturg, zunächst an verschiedenen deutschsprachigen Theatern, seit 2007 freiberuflich.
In diesem Kontext hat er etliche Theaterstücke geschrieben und Stoffe für

Foto: Armin Thiemer
die Bühne bearbeitet. Zudem ist er als Rezitator thematisch vielfältiger Leseprogramme tätig. Schwerpunkt dieser Tätigkeit ist die Beschäftigung mit den Texten von Hanns Dieter Hüsch.
Mit seinem Programm „Hüsch und die Verwandten“ war er bereits bei Proust zu Gast, ebenso – zusammen mit der Schauspielerin Heike Trinker – mit dem Programm „Reim dich oder …“ – Gereimte Ungereimtheiten von Friederike Kempner und Julie Schrader.
Wir laden herzlich ein!
Eintritt: € 10,- | Corona: 3G + med. Maske!
Eintrittskarten bei Proust
Foto: Heinrich Heine, Gemälde von Moritz Daniel Oppenheim, 1831 (gemeinfrei; cropped). Quelle: http://germanhistorydocs.ghi-dc.org/sub_image.cfm?image_id=272