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Eine gemeinsame Veranstaltung der Buchhandlung Proust, dem Schauspiel Essen und dem Förderverein Essener TelefonSeelsorge e.V., um auf den Welttag der Suizidprävention am 10. September aufmerksam zu machen. 

 

Als die Fotografin Bettina Flitner vor einigen Jahren vom Suizid ihrer geliebten Schwester erfuhr, waren die ersten Reaktionen Schock, Lähmung und Verzweiflung. Doch dann entschied sie sich zum Erzählen. Das Ergebnis ist ein tief bewegender, meisterhafter Text, ein Buch der Befreiung.

Mit einem an der Fotografie geschulten, unbestechlichen Blick, voller Hingabe, Witz und Traurigkeit erzählt Bettina Flitner die Geschichte einer innigen Geschwisterbeziehung: eine Kindheit der 70er-Jahre, die Jahre auf der Waldorfschule, die Erinnerung an die charismatischen Großeltern, darunter ein berühmter Reformpädagoge, der Vater ein Kulturmanager und Exponent des links-liberalen Bildungsbürgertums der alten BRD, ein Jahr in New York, die Ferien auf Capri, die ersten Liebesabenteuer in der Pubertät. Und dann die Risse: die Überforderung der Kinder durch das Leben der Eltern im Zeichen sexueller Libertinage, die Flucht der Mutter in die Depression, die unerfüllbaren Berufserwartungen der Eltern an die Töchter.

Bettina Flitners Buch ist ein bewundernswert mutiger Schritt, sich den Gespenstern der gemeinsamen Vergangenheit zu stellen, sich von diesen zu befreien und so den Tod geliebter Menschen verarbeiten zu können. Ein Buch über ein Thema, das für viele Menschen immer noch von Tabus und Schweigen besetzt ist.

Bettina Flitner ist 1961 in Köln geboren, wo sie auch heute wieder lebt. Sie startete als Filmemacherin, arbeitet aber nach ihrem Studium an der Film- und Fernsehakademie in Berlin als Fotografin. Oft kombiniert sie in ihren Arbeiten, die in vielen Galerie- und Museumsausstellungen gezeigt wurden, Fotografie und Text. Sie arbeitet u. a. für Zeitschriften und veröffentlichte zahlreiche Bücher. Zuletzt erschien bei Kiepenheuer & Witsch »Meine Schwester«. Ihr neuer Roman »Meine Mutter« erscheint am 04.09.2025 bei Kiepenheuer & Witsch.

Bettina Engelhardt absolvierte die Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin (1989-1993) und war von 2005 bis 2010 war sie am Schauspiel Essen engagiert. Neben ihrer Tätigkeit am Theater spielt Bettina Engelhardt in Fernsehproduktionen mit und ist als Hörspielsprecherin tätig. 2015 wurde sie mit dem Bochumer Theaterpreis in der Sparte Arrivierte Künstler ausgezeichnet. Seit der Spielzeit 2023/2024 ist sie festes Ensemblemitglied am Schauspiel Essen und hat »Meine Schwester« als Stück für das Schauspiel Essen inszeniert.

 

Einlass: 19:00 Uhr

Beginn: 19:30 Uhr

Tickets gibt es in der Buchhandlung Proust oder unter

 

Foto: Bettina Flitner

 

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